125 Jahre WU

Geschlechtergerechtigkeit im Fokus

02. März 2023

Dass die Gleichstellung von Mann und Frau gelebte Realität ist, beweist die WU auf mehreren Ebenen.

Die Anzahl der weiblichen und männlichen Studierenden und Absolventinnen und Absolventen ist annähernd gleich und verschiedene Initiativen helfen mit, weibliche Talente zu fördern. Die WU möchte in möglichst allen Bereichen ausgewogene Geschlechterverhältnisse erreichen. So überstieg die Zahl der inskribierten Männer 2021 zwar geringfügig die Zahl der Frauen (52/48 Prozent), der Anteil, der an Frauen und Männer vergebenen Bachelor- und Masterabschlüsse, war aber ausgeglichen. Die Zahl der Doktorandinnen lag bei 51 Prozent. Beim wissenschaftlichen Personal betrug 2021 der Frauenanteil 44 Prozent, beim allgemeinen Personal 68 Prozent. Deshalb setzt die WU eine Reihe von Schritten zur Erhöhung des Frauenanteils im höheren Lehrkörper um. Unterschiedliche Maßnahmen haben dazu beigetragen wie z.B. das Leistungsbewertungskonzept uLiKe. Dabei wird Leistung im Kontext der jeweiligen Biografie und in Relation zu den Möglichkeiten einer Person, diese Leistung zu erbringen, bewertet. Das Konzept uLiKe wurde 2016 mit dem Diveritas-Preis des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung ausgezeichnet.

Der weibliche Anteil auf den Ebenen der Assoziierten Professor*innen und Dozent*innen erreichte im Jahr 2021 mit 40 % bzw. 31 % auf Ebene der Professor*innen neue Höchststände. Dennoch schließt sich die „Schere“ zwischen den Geschlechtern auf den höheren Hierarchieebenen nur langsam.

Nur in den Personalkategorien der Assistenzprofessor*innen (54 %) und den studentischen Mitarbeiter*innen (54 %) finden sich mehr Frauen als Männer. In den vergangenen Jahren wurden rund 56 Prozent der Tenure-Track-Stellen an Frauen vergeben. Tenure Track-Professor*innen werden zunächst über einen befristeten Vertrag angestellt. Im Falle einer positiven Evaluierung innerhalb der ersten sechs Beschäftigungsjahre wird die Stelle entfristet und auf ein unbefristetes Vertragsverhältnis als Assoziierte*r Professor*in geändert.

Trotz dieser Maßnahmen ist die Repräsentanz von Frauen in obersten Leistungsfunktionen in Österreich nach wie vor gering.

Mentoringprogramme und Frauennetzwerke

2018 startete die WU daher das Mentoringprogramm „Wise Women of WU“, das sich an ambitionierte WU Absolventinnen in einem frühen Karrierestadium richtet. Mit erfolgreichen Managerinnen als begleitende Mentorinnen erhalten zehn Absolventinnen die Chance, ihre Karriere voranzutreiben. Die Praxis im Beruf lehrt, dass es für Frauen nach wie vor schwieriger ist, als Kandidatinnen wahrgenommen zu werden, weil ihnen die relevanten Netzwerke fehlen. Langfristige Ziele des Programms sind die Verbesserung der Karrieremöglichkeiten von Absolventinnen, die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen und die Präsentation weiblicher Führungskräfte als Role Models. Der Erfahrungsaustausch findet in persönlichen Treffen statt und basiert auf Gegenseitigkeit, sodass sowohl Mentees als auch Mentorinnen vom Wissens- und Erfahrungstransfer profitieren. Die Mentorinnen unterstützen die Frauen in ihrer Karriereentwicklung, vermitteln Einblicke in ihre Erfolgsstrategien und erweitern durch den generationen- und hierarchieübergreifenden Dialog gleichzeitig ihre eigenen Perspektiven. 2017 wurde an der WU das „Female Scholar Program“, ein Frauennetzwerk, das spezifisch Karrieren in der Wissenschaft unterstützt, gegründet. Im Vordergrund steht die Vernetzung von Nachwuchswissenschaftlerinnen der WU mit internationalen Top-Forscherinnen. Akademische Rollenmodelle sollen somit sichtbar gemacht werden und Wege für die eigene akademische Karriereplanung aufgezeigt werden. Gegründet wurde das Netzwerk von WU Professorin Patricia Klarner, Leiterin des WU Instituts für Organization Design. Seit 1999 wird auch das „Dr.-Maria-Schaumayer-Habilitationsstipendium“ vergeben. Ziel des Stipendiums ist es, Habilitandinnen die kontinuierliche Arbeit an ihrem Habilitationsprojekt zu ermöglichen, indem sie von allgemeinen Lehr- und Verwaltungsaufgaben entlastet werden.

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