Marktanalyse für Salzsäure-Regenerationsanlagen für KMU
Projektpartner: CMI Group & KON Chemical Solutions / Sommersemester 2015
EXECUTIVE SUMMARY
Die CMI Group ist ein belgisches Unternehmen mit einem Umsatz von € ca. 700 Mio. in 2013 und über 4.000 Mitarbeitern an 14 Standorten weltweit. Die CMI Gruppe ist auf Maschinen- und Anlagebau im Bereich der Energieerzeugung, Stahlindustrie und Abwasseranlagen spezialisiert.
KON Chemical Solutions e.U ist ein in Wien ansässiges Ingenieurbüro, welches 2013 von Dr. David Konlechner gegründet wurde. Das Unternehmen ist in den Bereichen der technischen Chemie, Verfahrenstechnik und des Wirtschaftsingenieurwesen tätig und spezialisiert sich auf den Bereich der Säure- sowie der Wirbelsschichttechnologie.
Ausgangssituation
Um Metalle weiter bearbeiten zu können, muss deren Oberfläche zuvor von Zunder befreit werden, um z.B. im Anschluss korrosionsschützende Beschichtungen aufzutragen. Dies geschieht unter anderem durch Beizen mit Salzsäure. Durch diesen Prozess stumpft die Säure ab und kann somit nicht erneut zum Beizen verwendet werden. Dadurch entstehen sowohl für den Kauf von Frischsäure als auch für die Entsorgung der Abbeize Kosten. Für Unternehmen mit einem Verbrauch von mehr als 2m3/h gibt es bereits wirtschaftliche Möglichkeiten durch den Einsatz einer Regenerationsanlage die Säure selbst wieder aufzubereiten. Durch die eigenständige Aufbereitung der Abbeize werden die Beschaffungs- und Entsorgungskosten eingespart.
Aufgrund technischer Gegebenheiten sind diese Anlagen bisher nur für Unternehmen mit sehr hohem Säureverbrauch rentabel. In einem gemeinsamen Projekt der CMI und KON Chemical Solutions wurde ein technologisches Downsizing einer solchen Anlage vorgenommen, welches die Grundlage für die Erschließung eines neuen Marktsegments legt.
Projektziel
Zielsetzung des Projekts war es, herauszufinden, ob es für Salzsäureregenerationsanlagen mit einer Aufbereitungskapazität von 0,1-2m3/h im deutschsprachigen Raum und in Israel einen Markt für Salzsäureregenerationsanlagen gibt und wie sich dieser zusammensetzt´.
Vorgehensweise und Methodik
Zu Beginn der Analyse wurde der Fokus auf österreichische Unternehmen in der Metallindustrie gelegt. Ziel war es mit Hilfe der regional abgegrenzten Analyse relevante Informationen über die Materie und die “Beiz-Industrie” zu erlangen, um im nächsten Schritt weitere Länder zu analysieren. Auf Basis der gewonnen Erkenntnisse konnten erste Branchen ausgeschlossen werden und so die Analyse in Deutschland direkt auf die relevanten Branchen ausgerichtet werden. Als besonders interessant stellten sich Verzinker und Galvaniseure heraus.
Für die Marktanalyse wurden in Österreich 81 und in Deutschland 216 Unternehmen telefonisch kontaktiert um Informationen über den Salzsäureverbrauch zu erhalten. Für eine detaillierte Datenerhebung wurde mit einem Datenerhebungsblatt gearbeitet, welches den Unternehmen bei Interesse zugesandt wurde.
Um Marktdaten zur Metallindustrie und Kosten zum Salzsäureverbrauch in Israel zu erhalten, wurde Kontakt mit dem österreichischen Handelsdelegierten in Israel aufgenommen.
Ergebnisse
In Österreich besteht ein Markt für Salzsäureregenerationsanlagen von drei Unternehmen.
In unserer Recherche für Deutschland zeichnet sich ein Markt für derzeit etwa fünf Anlagen ab. Da viele Unternehmen jedoch nicht bereit waren Informationen über deren Salzsäureverbrauch bekannt zu geben, ein bestimmter Teil dieser jedoch wahrscheinlich einen ausreichend großen Säureverbrauch aufweist, kann davon ausgegangen werden, dass es ein höheres Marktpotenzial gibt, welches von uns aber nicht belegt werden kann.
Um das Marktpotenzial zu vergrößern, könnte man ein mögliches Downsizing der Anlage in Betracht ziehen. Für die restlichen Unternehmen kommt eine Regenerations-Anlage entweder aufgrund des zu geringen Säureverbrauchs oder des fehlenden Interesses nicht in Betracht.
Die seitens der WKO Außenstelle in Israel bereitgestellten Daten besagen, dass die Altsäureentsorgung grundsätzlich für die Unternehmen kein Thema darstellt. Da dies im Widerspruch zu Insiderinformationen von österreichischen Beizunternehmen steht ist eine weitere Überprüfung überlegenswert.
Ob sich die Anschaffung einer Anlage bei den Interessenten lohnt, muss individuell untersucht werden. Dies kann jedoch erst bei genauen Kenntnissen der Anschaffungs- und Betriebskosten der Anlage beurteilt werden, welche zum heutigen Zeitpunkt noch unbekannt sind.
Des Weiteren muss für eine genaue Evaluierung der Rentabilität der Anlage auf die individuelle Kostenstruktur der Unternehmen eingegangen werden. Dies muss durch den Kontakt zwischen dem Projektpartner und den potenziellen Kunden erfolgen.
Cooperation Partner
CMI UVK GmbH
Robert-Bosch-Straße 12
56410 Montabaur
DeutschlandKON Chemical Solutions e.U.
Obermüllnerstraße 2A/4/2
1020 Wien
Österreich
Contact Person
Dr. David Konlechner
david.konlechner@kon-chem.com
www.kon-chem.com
Student Team
Lukas Anzböck
Patrick Ebner
Edgar Findling
Konrad Gerger
Valentin Legerer
Marvin Süssle
Projektbetreuung
Philip Bradonjic, M.Sc.
Franziska Metz, M.Sc.