Studierende stehen vor dem LC und blicken lächelnd einer Kollegin mit einer Mappe in der Hand nach.

Fürchtet Euch doch, denn Frauen werden in Österreich vergewaltigt und erschlagen!?

09. Mai 2016

Bei der gestrigen Fernsehdiskussion in Puls 4 zwischen VdB und Hofer verwies letzterer – was natürlich nicht überraschend war – darauf, dass österreichische Frauen sich mehr und mehr vor Vergewaltigung und Mord fürchten müssten, und zwar aufgrund der Asylwerber.

Das Einzelbeispiel eines 21-jährigen Kenianers, der mutmaßlich am Wiener Brunnenmarkt eine Frau mit einer Eisenstange getötet hat, war dafür natürlich eine willkommene Headline, die politisch exzellent ausgeschlachtet werden kann. Ist diese Angstmache begründet? Was sagen die harten Fakten?  

Aus der Kriminalstatistik des Innenministeriums geht hervor, dass 2014 40.184 Gewaltdelikte angezeigt wurden und 2015 40.333. Das ist eine absolute Zunahme um 149 Delikte und eine relative von 0,003 %. Bei schweren Gewaltverbrechen und Sexualstrafdaten sind die Zahlen im Längsschnitt seit Jahren rückläufig. Natürlich könnte sich dieser positive Trend ins Gegenteil verkehren, was vielleicht auch der Fall sein wird. Aber wie bedrohlich wäre das wirklich?  

Schauen wir dazu einmal auf die Mordraten. Weltweit liegt die Mordquote laut UNODC pro 100.000 Einwohner bei 6 Personen. In Westeuropa liegt sie bei 1er Person. In den USA bei 4,7 Personen. In Deutschland bei 0,8 und in Österreich bei 0,9 Personen. Die Mordrate in den USA ist also über das fünffache größer als in Österreich.  

Kriminologische Untersuchungen zeigen, dass in mehr als der Hälfte der Fälle eine soziale Beziehung zwischen dem Mordopfer und dem Täter besteht. 1/3 der Mörder kommen überhaupt aus der eigenen Verwandtschaft (Leygraf 2015). Bezogen auf Österreich heißt dies, dass von den rund 70 Mordfällen pro Jahr fast 40 auf das Konto von Verwandten oder Bekannten gehen.   

In einer Längsschnittstudie aus dem Jahr 2014, in der Schüler aus Dortmund und Nürnberg erfasst wurden, wurde aufgezeigt, dass sich Personen mit Migrationshintergrund genauso oft delinquent verhalten wie einheimische Mitschüler. Allerdings kamen bei  Jugendlichen mit Migrationshintergrund häufiger Körperverletzungen ohne Waffen und Raub vor. Das Gefühl relativer Deprivation und die in diesen Peergroups traditionell gepflegten Männlichkeits- bzw. Ehren-Codes sind dafür die Hauptgründe (Wallner/Stemmler 2014).  

Österreich hat 2015 rund 100.000 Asylwerber aufgenommen. Nehmen wir an, dass diese Asylwerber so mordgewaltig sind wie der Weltdurchschnitt (also 6,6 Mal mörderischer als wir braven Österreicher), dann kommen pro Jahr 6 zusätzliche Morde hinzu. Mindestens drei davon werden innerhalb der Asylwerber selbst stattfinden und 3 zusätzliche – schlimm genug - werden an Österreichern begangen werden.  

Bei rund 1.200 Selbstmorden in Österreich pro Jahr und rund 475 Verkehrstoten können wir uns alle ausrechnen, um wieviel riskanter unser aller Leben damit geworden ist.


(jst)

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