Am 16. Juni 2023 fand an der WU Wien eine internationale Tagung zur Umsetzung der EU-Whistleblowing-Richtlinie statt. Die Konferenz wurde von Assoz. Prof. Dr. Erika Kovács und Prof. Dr. Martin Winner (Co-Direktoren des Forschungsinstituts für mittel- und osteuropäisches Wirtschaftsrecht, FOWI) organisiert. Die acht Vortragenden aus Deutschland, Irland, den Niederlanden, Österreich, Polen, Portugal und Rumänien sind hervorragende Expert*innen des Whistleblowing. Sie stellten verschiedene Aspekte des Themas vor, so dass die gesellschafts-, europa- und arbeitsrechtlichen Aspekte des Themas lebhaft diskutiert werden konnten. Die im Hybridformat veranstaltete Tagung hatte insgesamt 65 Teilnehmer*innen.

Em. Prof. Dr. Klaus Hopt eröffnete die Tagung mit einer exzellenten Keynote, gefolgt von Prof. Dr. Katharina Pabel, die auf die Unterschiede zwischen der EGMR-Rechtsprechung und der Whistleblowing-Richtlinie hinwies. Ass. Prof. Dr. Vigjilenca Abazi erläuterte die Probleme im Zusammenhang mit dem sachlichen Anwendungsbereich der Richtlinie. Anschließend referierte Prof. Klaus Ulrich Schmolke über das Aufeinandertreffen der Rechtsgebiete und die sich daraus ergebenden Probleme für das Gesellschaftsrecht. Den Nachmittag eröffnete Prof. Teresa Coelho Moreira mit einem Vortrag zum Datenschutz in der Whistleblowing-Richtlinie. Ass. Prof. Dr. Lauren Kierans stellte die lange Entwicklung des irischen Whistleblowing-Rechts dar. Assoz. Prof. Dr. Dagmara Skupien äußerte ihre Bedenken über die minimale Umsetzung der Richtlinie in Polen. Schließlich beschrieb Assoz. Prof. Dr. Felicia Rosioru die rumänische Rechtslage, die versucht, die Richtlinie mit der Rechtsprechung des EGMR in Einklang zu bringen.

Die Vorträge werden in einem Sonderheft der renommierten Fachzeitschrift International Journal of Comparative Labour Law & Industrial Relations 2024 veröffentlicht.