Studierende stehen vor dem LC und blicken lächelnd einer Kollegin mit einer Mappe in der Hand nach.

Studenten wollen online wählen

21. Mai 2011

Voting: ÖH - Wahlen über das Internet?

Eine Studie der Abteilung für Wirtschaftsinformatik an der Wirtschafts-universität Wien überprüfte in einer Umfrage, ob und unter welchen Bedingungen die Studierenden bereit sind über das Internet an ÖH-Wahlen teilzunehmen und ob durch ‚E-Voting’ die Wahlbeteiligung an ÖH-Wahlen erhöht werden kann.

Im Rahmen einer Kooperation zwischen der Abteilung für Wirtschafts-informatik ( Institut für Wirtschaftsinformatik: WU-WIEN ) und der Hochschülerschaft an der WU (ÖH WU-Wien ) wurden die Meinung von über 1000 WU-Studierenden (das sind ca. 5 %) zum Thema „Elektronische Wahlen“ erhoben. Die Umfrage sollte vor allem beantworten, ob die Studierenden bereit sind, ihre Vertreter bei den ÖH-Wahlen über das Internet zu wählen.

Die ÖH-Wahlen zur gesetzlichen Interessensvertretung aller WU-Studierenden finden alle 2 Jahre statt und basieren auf dem Hochschülerschaftsgesetz. Dieses wurde im Frühjahr novelliert und ermöglicht erstmals in Europa die Durchführung von rechtsverbindlichen Wahlen über das Internet. Dazu benötigt man neben der Wahlsoftware eine dem österreichischen Signaturgesetz entsprechende Signaturkarte. Da, jeder WU-Student bereits einen Studentenausweis in Form einer Chipkarte hat, ist es einfach ihn Anfang nächsten Jahres zu einer Signaturkarte aufzurüsten.

Die Ergebnisse der Befragung waren überraschend eindeutig. So würden 84% der befragten Studierenden bei der nächsten ÖH-Wahl elektronisch wählen. 71% der Studierenden sind sogar der Meinung, dass E-Voting die herkömmlichen Wahlen einmal ersatzlos verdrängen wird. Mit der Einführung von elektronischen Wahlen, erhoffen sich die Studierendenvertreter eine höhere Wahlbeteiligung, bzw. auch neue Wählerschichten erreichen zu können. Diese These wird durch die Umfrage eindeutig unterstützt:

Der herkömmliche Wähler bei ÖH-Wahlen ist in der Regel zweimal oder öfter pro Woche auf der Universität, benutzt eher selten das Internet und ist nur geringfügig berufstätig. Als Motivation für die Beteiligung an der Wahl, steht für sie „die Pflicht sein demokratisches Recht in Anspruch zu nehmen“ im Vordergrund. Dagegen hat der typische Nicht-Wähler eher folgendes Profil: Er/Sie ist nur für Prüfungen auf der Universität, zumindest halbtags oder mehr berufstätig und ist ein intensiver Nutzer des Internets (nicht nur im Büro sondern auch zu Hause). Auf die Frage nach dem Grund nicht wählen zu gehen, antwortet der Nichtwähler vorrangig mit der eigenen Bequemlichkeit, 90% geben aber zugleich an, wählen zu wollen wenn es über das Internet möglich ist.

Bei den Anforderungen der Studierenden an eine elektronische Wahl steht mit 76% die gesicherte Anonymität im Vordergrund, gefolgt von der Möglichkeit einfachen Bedienbarkeit (63%) und einer Dauer des Wahlvorgangs von weniger als 10 Minuten (52%).

Original Veröffentlichungsdatum: 12.9.2002 (Wurde von der alten evoting.at Seite portiert)

 

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