Außenansicht des D2 Gebäudes

Public Interest-Orientation und Purpose: Neue Organisationsformen

Forschungsfeld: (Neue) Organisationsformen und ihre Governancemechanismen

Organisationen, deren Aktivitäten sich am Gemeinwohl orientieren, sind nicht auf den öffentlichen, aber auch nicht auf den sogenannten „dritten“ Sektor beschränkt. Gerade im angelsächsischen Raum etablieren sich aktuell neue Organisationsformen von Kapitalgesellschaften (z. B. die „benefit corporation“ in den USA), deren Erfolg sich nicht ausschließlich an Rendite- oder Wertzuwachserwartungen der Shareholder misst: Das Organisationsziel ist auch gemeinwohlorientiert, der Unternehmensgegenstand dient einem breiteren gesellschaftlichen Interesse. Unter dem Schlagwort von „Purpose“ wird in der internationalen Organisations- und Managementliteratur zunehmend die Frage diskutiert, wessen Interessen große Unternehmen verfolgen (sollen), wie sie zum Gelingen von Gemeinwesen beitragen und welche Rolle dabei die Organisationsform spielt. So zeigt etwa ein historischer Blick auf die Etablierung der Aktiengesellschaft als Organisationsform und Emblem des modernen Kapitalismus schlechthin, dass die Gemeinwohlorientierung dabei eine fundamentale Rolle gespielt hat, die sich insbesondere in Österreich auch bis heute in der rechtlichen Rahmenordnung ablesen lässt. Das Forschungsprojekt untersucht in Kooperation mit anderen europäischen Universitäten die Bedeutsamkeit der Gemeinwohlorientierung in der Aktiengesellschaft und arbeitet deren Entwicklung historisch auf. Insbesondere neue gemeinwohlorientierte Kapitalgesellschaftsformen werden dazu in Beziehung gesetzt und vergleichend untersucht.

Projektleiter: Univ.Prof. Dr. Renate Meyer und Priv.-Doz. Dr. Stephan Leixnering

Partner: Prof. Blanche Segrestin (MINES ParisTech), Prof. Jeroen Veldman (Nyenrode Business University & Cass Business School, City, University of London), Prof. Anna Grandori (Università Commerciale Luigi Bocconi, Mailand)