Universität

WU unterstützt Scholars at Risk

27. Februar 2019

Als Mitglied im internationalen Netzwerk bietet die WU bedrohten oder verfolgten WissenschaftlerInnen die Möglichkeit zu forschen.

Scholars at Risk wurde 1999 an der Universität Chicago gegründet und ist ein internationales Netzwerk von über 500 Hochschuleinrichtungen in 39 Ländern, deren Mitlieder sich für bedrohte WissenschaftlerInnen einsetzen und sich um die Freiheit der Wissenschaft und Forschung bemühen. Die teilnehmenden PartnerInnen wollen es verfolgten Lehrenden und Forschenden aus repressiven Systemen ermöglichen, für eine gewisse Zeit als GastwissenschaftlerIn an einer Mitgliedsuniversität frei zu lehren und zu forschen. Die Mitglieder bemühen sich außerdem darum, die Bedeutung wissenschaftlicher Freiheit als Grundlage für demokratische Gesellschaften bewusst zu machen. Seit 2019 ist die WU Partnerin des Netzwerks. „Für die WU ist es eine Selbstverständlichkeit, sich der Verantwortung nicht zu entziehen, wenn wissenschaftliche Kolleginnen und Kollegen in anderen Ländern und Systemen verfolgt und unterdrückt werden. Wir werden uns daher aktiv in die wichtige Arbeit von Scholars at Risk einbringen, Gastforscherinnen und –forscher an der WU willkommen heißen und dazu beitragen, die Wichtigkeit freier Forschung und Lehre ins Bewusstsein zu rufen“, erklärt die Rektorin.

Bedeutung unabhängiger Wissenschaft und Lehre

Universitäten haben große Bedeutung für die Gesellschaft, sie stehen für faktenbasierte Wissensgenerierung, die nicht von Ideologien und Polemik getrieben ist und haben für und in einer funktionierenden Demokratie eine wichtige Funktion. So liefern sie beispielsweise unabhängige Studienergebnisse oder Einschätzungen zu Gesetzesänderungen, die als wertvolle Entscheidungsgrundlage für die Politik dienen können. Das ist jedoch nicht überall selbstverständlich. „Wir befinden uns in einer durchaus kritischen Zeit, in einer Welt des wachsenden Populismus. In einigen Ländern gab oder gibt es ein verschärftes Vorgehen gegen universitäre Institutionen. Gerade aufgrund der Freiheit von Wissenschaft und Forschung sowie der unabhängigen Wissensgenerierung können universitäre Einrichtungen schnell zu Feindbildern autoritärer Systeme werden, wenn sie unliebsame evidenzbasierte Fakten präsentieren oder einen Beitrag zur kritischen Reflexion leisten. Als Resultat werden Universitätsangehörige nicht selten inhaftiert oder müssen das Land verlassen. Es ist sehr wichtig, dass Studierende und auch die breite Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisiert werden und das Bewusstsein über die Bedeutung unabhängiger Forschung und Lehre sowie die Implikationen für die Gesellschaft, wenn diese in Gefahr sind, zu schärfen“, erklärt Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger.

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