Studierende sitzen auf den Holzinseln vor dem D2

Achtsamkeit

Gerade in schwierigen Zeiten, wie der momentan sehr herausfordernden Situation aufgrund von COVID-19, kann Achtsamkeit eine sehr wertvolle Ressource für die Alltagsbewältigung sein. Achtsamkeit kostet nichts, braucht keinen Platz und keine anderen Menschen, sie bedarf „nur“ etwas Übung. 

Achtsamkeit bedeutet, jeden Moment bewusst wahrzunehmen, wie er ist, ohne ihn zu bewerten. Fokussiert man sich regelmäßig auf den gegenwärtigen Augenblick, so trainiert man tatsächlich das Gehirn und verändert langfristig dessen “Architektur”. Das heißt, wir werden zufriedener, ruhiger und belastbarer. 

Achtsamkeitsübungen (z.B. in Form von Mini-Meditationen) können dich dabei unterstützen, deinem Lagerkoller oder sonstigen unangenehmen Gefühlen entgegenzuwirken. Anstatt zukünftig in stressigen Situationen reflexartig zu reagieren, legt sich Achtsamkeit wie ein Puffer zwischen einen „Trigger“ (Auslöser) und deine Reaktion. Dadurch lernst du deine automatischen Reaktionsmuster kennen, sie bewusst wahrzunehmen und schließlich aufzulockern bzw. zu verändern.  Hinsehen ist ein erster, wichtiger Schritt. Achtsamkeit ist wie „Licht anknipsen“.

Wir haben für dich kurze Achtsamkeitsübungen für den Alltag zusammengestellt. du musst kein*e Zen-Meister*in werden, um in belasteten Zeiten gelassener zu agieren. Sie dienen einem ersten Einstieg.

Tipps für die Praxis: 
  • Lass dich nicht davon aus der Ruhe bringen, wenn deine Wahrnehmung zu Beginn des Übens immer wieder abschweift, du zu grübeln beginnst oder Erinnerungen nachhängst. Das ist Teil der Übung. Schon allein, wenn dir das auffällt, bist du achtsam!

  • Achtsamkeit will gelernt sein, bleib dran und hab Geduld. Es zahlt sich aus. Unser Gehirn ist auch „nur“ ein Muskel, der kontinuierlich trainiert werden möchte.        

Quellen & weiterführende Literatur

Collard, Patrizia: Das kleine Buch vom achtsamen Leben. Wilhelm Heyne Verlag. München, 2014.

Hougaard, Rasmus: One Second Ahead. Enhance your performance at work with Mindfulness. Hampshire, Palgrave Macmillan, 2016.

Irrmischer, M., Houtman, S. J., Mansvelder, H. D., Tremmel, M., Ott, U., & Linkenkaer-Hansen, K.: Controlling the Temporal Structure of Brain Oscillations by Focused Attention Meditation. Human Brain Mapping, 2018/ 39, 1825–1838. 

Laneri, D., Schuster, V., Dietsche, B., Jansen, A., Ott, U., & Sommer, J.: Effects of Long-Term Mindfulness Meditation on Brain’s White Matter Microstructure and its Aging. Frontiers in Aging Neuroscience, 2016/7, 254. 

Ott, U., & Hölzel, B. K.: Meditationsforschung: neuroanatomische Befunde. Deutsche Zeitschrift für Akupunktur, 2011/54, 17–19. 

Stern.de.URL: https://www.stern.de/panorama/wissen/mensch/meditationsforscher-achtsamkeit-veraendert-das-gehirn-3560756.html (08. April 2020) 

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