Außenansicht des D3 Gebäudes

Dialogkonferenz „Verteilungsgerechtigkeit“

Am 10. November 2016 wurde an der WU eine Dialogkonferenz zum Thema „Verteilungsgerechtigkeit“ mit einem Schwerpunkt auf das Thema „Verteilungsfragen am Arbeitsmarkt“ abgehalten. Die Tagung stand im Kontext einer Reihe von Dialogkonferenzen zum Thema Nachhaltigkeit, die vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft gemeinsam mit der Allianz Nachhaltige Universitäten in Österreich initiiert wurde und vom INEQ gemeinsam mit dem WU-Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit organisiert wurde.

Die Dialogkonferenz startete mit einem Input des bekannten deutschen Soziologen Klaus Dörre, der am Beispiel Deutschland aufzeigte, dass – trotz konstantem Arbeitsvolumen – die Erwerbsarbeit lediglich auf mehr Köpfe verteilt worden ist. Das reduzierte zwar die Zahl der Arbeitslosen – allerdings auf Kosten einer deutlichen Zunahme prekär Beschäftigter. Tatsächlich hat Deutschland den zweitgrößten Niedriglohnsektor in Europa.

Erweitert wurde Dörres Analyse durch kurze Inputs von Stella Zilian (INEQ), die auf den Diskurs zur Thematik „Industrie 4.0“ fokussierte und kritisch anmerkte, dass sich die Debatte aktuell vor allem um die quantitativen Dimensionen drehen würde, wohingegen qualitative Aspekte zu wenig berücksichtigt würden. Sigrid Stagl (INEQ) diskutierte Verteilungsfragen des Arbeitsmarktes vor der Herausforderung ökologischer Veränderungen und der Notwendigkeit einer Gegensteuerung. Alexander Egit (Geschäftsführer von Greenpeace Österreich) beleuchtete das Thema der Verteilungsgerechtigkeit schließlich noch aus Sicht der Zivilgesellschaft. Im Hinblick auf Arbeitsmarktfragen kritisierte er insbesondere den Freihandel, der in seiner aktuellen Form vor allem negative Konsequenzen nach sich ziehe.

In der nachfolgenden Diskussion mit dem zahlreich erschienenen Publikum wurde unter anderem moniert, dass eine Debatte zur Gerechtigkeit nicht nur national, sondern auch international fehle.