Frontaler Blick auf das D4 Gebäude.

HiA-Projekt

Headquarters in Austria

Die Unternehmenslandschaft steht derzeit vor großen Veränderungen. Trends wie die (De-)Globalisierung, Digitalisierung, zunehmend flachere Hierarchien, und die COVID-19-Pandemie beeinflussen Organisationsstrukturen und –prozesse in vielfacher Weise. Für viele Unternehmen bedeutet dies, dass sie den Standort als auch die Rolle und Wertschöpfung ihrer Unternehmenszentralen überdenken. Für Länder wie Österreich ist es in diesem Kontext wichtig, ein attraktiver Standort für Unternehmenszentralen zu bleiben.

Das Forschungsprojekt "Headquarters in Austria" (HiA-LINKEDIN) ist ein "Dachprojekt" für verschiedene Projekte und Aktivitäten, die alle das Ziel haben, die Unternehmen bei der Gestaltung ihrer Organisationen und vor allem ihrer Unternehmenszentralen zu unterstützen, als auch dazu beizutragen, dass Österreich ein attraktiver Standort für Unternehmenszentralen bleibt. Die Aussprache des Akronyms HiA erinnert an das englische Wort "here" und betont den Fokus des Forschungsprojekts auf den HQ-Standort Österreich.

Ziel des Projekts

Unsere Ziele sind:

  • Wertvolle Grundlagenforschung also auch praktisches Wissen zu generieren rund um Unternehmenszentralen und deren Rollen, Funktionen, Aktivitäten und Standorte

  • Erkenntnisse aus der Forschung an ein breiteres (nicht-akademisches) Publikum weiterzugeben und dadurch das Interesse an Unternehmenszentralen und das Verständnis für ihre Bedeutung zu fördern

  • Eine Plattform zu bieten, die Diskussionen für Forschung, Lehre, Unternehmenspraxis, und Politik anregt

Der OeNB Jubiläumsfond

Ein wichtiger Bestandteil von HiA ist ein Projekt, welches vom OeNB Jubiläumsfonds gesponsert wurde. Auf dieser Seite finden sich mehr Details spezifisch zum OeNB Projekt mit dem Titel: „Globalization, Digitalization, and the Location of Headquarters of Established Firms and Startups“

Zusammenfassung

Die Unternehmenszentralen (HQs) großer Firmen sind wichtige Organisationseinheiten. Dennoch werden sie zukünftig anders aussehen als in der Vergangenheit. Einer der interessantesten Aspekte dieses Wandels ist die zunehmende Mobilität der Unternehmenszentralen. Tatsächlich sind die Unternehmenszentralen in letzter Zeit immer mobiler geworden. Das heißt, immer mehr Unternehmen verlegen ihren Hauptsitz von ihrem Heimatland an einen Standort im Ausland - zumindest teilweise. Es gibt zwar einige wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem Thema, aber uns fehlt das Verständnis dafür, warum bestimmte Standorte gewählt werden, wie Standortwechsel gehandhabt werden, wie sich diese Muster im Laufe der Zeit verändert haben und wie sich die Standortwahl und die Mobilität von Unternehmenszentralen in Zeiten der Digitalisierung verändern werden. Dieses Projekt hat das Ziel, diese Themen zu beleuchten.

Schlüsselworte: Standortwahl, Standortwechsel, Unternehmenszentrale, Start-ups, Digitalisierung, Globalisierung

Teilprojekt 1: Große quantitative Langzeitanalyse vergangener HQ-Standortwechsel

Im ersten Teilprojekt wollen wir die spezifische Standortwahl etablierter multinationaler Unternehmen und deren Prozesse zum HQ-Standortwechsel im Zeitverlauf untersuchen. Während die bisherige Literatur in erster Linie die Einflussfaktoren von HQ-Standortwechsel untersucht hat (d. h. die Neigung eines bestimmten HQ, den Standort zu wechseln), ist es das Ziel dieses Projekts, die Standortwahl von HQs nach dem Standortwechsel zu beleuchten. Wir konzentrieren uns insbesondere auf intermediäre HQs (wie z.B. regionale- und divisionale-HQs), da diese für die österreichische Wirtschaft besonders wichtig sind und eine besondere Rolle als "hybride" Einheiten mit einer mittleren Position zwischen der Muttergesellschaft und den Tochtergesellschaften einnehmen.

Teilprojekt 2: Vertiefende Langzeit-Fallstudienanalyse vergangener HQ-Standortwechsel

Im zweiten Teilprojekt legen wir den Entscheidungsprozess von multinationalen Unternehmen in Bezug auf den Standort offen und gewähren tiefgreifende Einblicke in die Ursachen und die Folgen von HQ-Standortwechsel anhand von sorgfältig ausgewählten Fallstudien. Das zweite Teilprojekt ergänzt die Ergebnisse des ersten Teilprojekts durch eine eingehende qualitative Studie, die die Mikrodynamik von Prozessen zu HQ-Standortwechsel aufzeigen soll.

Teilprojekt 3: Multimethoden-Analyse der Standortentscheidungen künftiger Unternehmenszentralen

Während sich die ersten beiden Teilprojekte auf die Standortentscheidungen etablierter Unternehmen konzentrieren, liegt der Schwerpunkt des dritten Teilprojekts auf der Perspektive von Start-ups, die in der globalen Wirtschaftslandschaft eine immer wichtigere Rolle einnehmen. Da Startups die multinationalen Unternehmen der Zukunft sein werden, bringt ihre frühzeitige Ansiedlung langfristige Vorteile für die Städte und Länder, in denen sie ansässig sind. Daher ist es für Länder und Städte entscheidend, die Kriterien zu verstehen, die für die Standortwahl von Start-ups ausschlaggebend sind, um sie an ihren Standort zu holen. Deshalb untersuchen wir Start-ups und die Entscheidung der Gründer, ihr Unternehmen (und damit ihren künftigen Hauptsitz) an einem bestimmten Standort anzusiedeln oder diesen Standort zu wechseln.

Teilprojekt 4: Umfrage zu den Auswirkungen der Digitalisierung auf die Standortwahl (bestehender und zukünftiger) Unternehmenszentralen

Im letzten Teilprojekt versuchen wir, einen Blick in die Zukunft zu werfen und untersuchen, wie die Standortwahl und die Mobilität von Unternehmen in Zukunft aussehen könnten. Dazu befragen wir Top-Entscheidungsträgern von etablierten österreichischen Unternehmen, sowie  Start-ups, und fragen sie, wie sie glauben, dass die fortschreitende digitale Transformation die Standortwahl von HQs in Zukunft beeinflussen wird. Wir werden ihre Absichten und Motivationen erfassen, um Standortwechsel in und außerhalb Österreichs zu erwägen. Daher wird diese Studie Managern zusätzliche Erkenntnisse über die Standortattraktivität Österreichs liefern und politischen Entscheidungsträgern konkrete Empfehlungen geben, wie sie Österreich als hochdigitalisierten Standort bestmöglich vorbereiten können.

Interesse am Projekt?

Interesse an den Ergebnissen der Studien? Dann wende dich hier direkt an die Mitarbeiter des Projekts.