Food Checker - Die Lebensmittel-App
Wintersemester 2010/11
Executive Summary
Kurzbeschreibung
Zu einer gesunden Ernährung gehören gesunde Zutaten. Diese sind jedoch bei vielen Lebensmitteln nicht immer leicht ersichtlich. Kunden, die sich über die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln informieren wollen, müssen sich mühsam durch die Zutatenliste und Nährwerttabelle arbeiten. Diese Intransparenz stellt eine bedeutende Barriere bei der Kaufentscheidung dar. Eine Applikation für Smartphones, welche über die Inhaltsstoffe aller Produkte schnell und unkompliziert informiert, kann beim Abbau dieser Barriere helfen. Durch den Abgleich von Kundenpräferenzen mit Inhaltsstoffen und Nährwerten der betrachteten Produkte, kann der Kunde bei seiner Kaufentscheidung unterstützt werden. Mit herkömmlichen Smartphones ist es möglich, den auf Lebensmitteln im Einzelhandel enthaltenen Barcode mit der eingebauten Kamera zu „scannen“, diesen durch eine Software auszuwerten und mit einer Datenbank abzugleichen. Auf diesem Weg können schnell und unkompliziert Informationen wie Inhaltsstoffe und Nährwerte abgefragt und mit nützlichen Zusatzinformationen versehen werden.
Die Deutsche Telekom AG hat in einem Studierendenprojektmit der TU Berlin das Konzept technisch ausgearbeitet und lässt das wirtschaftliche Potenzial einer Umsetzung von Studierenden der WU Wien evaluieren und hierfür ein Geschäftsmodell erarbeiten. Im Rahmen der Evaluierung wurde das potenzielle Marktvolumen ausgearbeitet und eine Branchen- und Konkurrenzanalyse durchgeführt. Darauf aufbauend wurde das Geschäftsmodell ausgearbeitet. Als Ergebnis des Beratungsprojektes wird der Deutschen Telekom AG dazu geraten, das Projekt unter gewissen Voraussetzungen intern weiter zu verfolgen.
Ausgangssituation
Die Deutsche Telekom AG (DTAG) ist als Europas größtes Telekommunikationsunternehmen auf der Suche nach neuen ertragreichen Einnahmequellen. Im Rahmen eines Studierendenprojektes mit der TU Berlin wurde als eine mögliche neue Einnahmequelle ein Konzept namens FoodChecker entwickelt.
Beim FoodChecker handelt es sich um eine Handysoftware, welche durch das Scannen des Strichcodes von Lebensmitteln deren Inhaltsstoffe und Nährwerte anzeigen kann. Diese wird mit einem Nutzerprofil abgeglichen und unterstützt den Kunden bei seiner Kaufentscheidung im Einzelhandel.
Projektziel
Das Ziel des Projektes war die Evaluierung des wirtschaftlichen Potenzials und die Entwicklung eines möglichen Geschäftsmodells. Hieraus wird der Telekom eine Handlungsempfehlung gegeben.
Vorgehensweise und Methodik
Die Evaluierung und das Geschäftsmodell beruhen auf der Analyse folgender Punkte:
• Kundenbedürfnisse
• Produkt
• Markt
• Konkurrenz und Branche
• USPs
• Geschäftsmodell
Bedürfnisanalyse
Mit Hilfe einer qualitativen empirischen Umfrage mit über 30 Personen konnte ein breites Spektrum an Anforderungen an eine entsprechende Applikation identifiziert werden. Durch die empirische Erhebung und weiterführende Internetrecherchen konnten folgende Hauptkundenbedürfnisse herausgearbeitet werden:
• Transparenz
• Fitness
• Entscheidungshilfe
• Spezielle Vorlieben
• SicherheitProdukt
Der FoodChecker soll ein Service zur Transparenzschaffung bei Kaufentscheidungen
im Lebensmittelbereich in Form einer Applikation für Smartphones sein. Es handelt sich hierbei um ein Programm, welches den weltweit eindeutigen Strichcode eines Lebensmittels scannt und die dazugehörige Zutatenliste und Nährwerttabelle von einer externen Datenbank abfragt. Diese werden mit dem Nutzerprofil abgeglichen, welches die Präferenzen des Nutzers bezüglich unerwünschter Inhaltsstoffe enthält. Nach dem Abgleich können etwaige Übereinstimmungen und ergänzende Produktinformationen angezeigt werden.Marktanalyse
Bei einer Analyse für den deutschen Markt konnte ein potenzielles Marktvolumen von etwa 2–2,5 Mio. Kunden bestimmt werden. Im ersten Jahr könnte ein Marktanteil von rund 35% erreicht werden, was einem Umsatz von etwa € 2,4 Mio. entspricht.Konkurrenz- und Branchenanalyse
Die Konkurrenzanalyse ergab neben abstrakter Konkurrenz wie Gütesiegeln, zwei direkte Konkurrenten: „Codecheck“ und „barcoo”. Beide basieren auf einer nutzergenerierten Datenbank, welche weder Vollständigkeit noch, Validität der Informationen gewährleistet. Weiters sind keine Kundenprofile individualisierbar.USPs
Daraus ergeben sich zwei USPs für den FoodChecker. Zum einen individuelle Kundenprofile und zum anderen eine valide Datenbank.Geschäftsmodell
Um der hohen Preissensibilität bei Smartphone- Applikationen Rechnung zu tragen, und den Preis für Endverbraucher möglichst gering zu halten, werden drei Umsatzkanäle geschaffen. Um die Funktionsweise zu demonstrieren und zu einer raschen Verbreitung beizutragen, wird der FoodChecker gratis in einer abgespeckten Basisversion angeboten. Umsatz wird einerseits durch sog. „In-App-Purchases“ von kostenpflichtigen Zusatzpaketen generiert und andererseits aus Erträgen durch spezielle Händlerversionen oder Bonuspakete. Der dritte Kanal besteht aus, auf das Kundenprofil und aktuelle Scans abgestimmte, Werbung.
Ergebnisse
Unter Voraussetzung der Realisierbarkeit einer validen Datenbank, kann zur Umsetzung des FoodChecker geraten werden. Es gibt zwar starke Konkurrenz am Markt, jedoch würden die USPs des Food- Checker einen ausreichenden Mehrwert schaffen, um seine Umsetzung zu rechtfertigen. Zusätzlich wird der DTAG die Evaluierung einer Akquisition des Konkurrenten „barcoo“ empfohlen.
Cooperation Partner
Deutsche Telekom AG
Friedrich-Ebert-Allee 140
53113 Bonn, DeutschlandAnsprechpartner
Wolfgang Bornschein
E-Mail: Wolfgang.Bornschein@telekom.de
Student Team
Selcuk Anilmis
Viktoria Einsiedel
Stephan Karner
Moritz Moelle
Franz Pasler